Besuch des Josefheims in Bigge und des St. Raphaels Kindergarten in Meschede

5. Februar 2013

Nach meinem Antrittsbesuch bei Straßen.NRW in Meschede ging es nach Marsberg zur Podiumsdiskussion mit dem Thema „Kommunen im Demografischen Wandel – Perspektiven für den ländlichen Raum“ am vergangenen Donnerstag. Unter diesem Titel referierten und diskutierten Landrat Stephan G. Reuß aus dem nordhessischen Werra-Meißner-Kreis, Wolfgang Schlenke (Mitglied im Kreistag), Bürgermeister Hubertus Klenner und ich beim Abend der sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK). Am Ende waren wir uns einig, dass man das Rad nicht immer neu erfinden muss. Denn es gibt schon viele innovative Projekte und Konzepte, deren Umsetzung sich auch bei uns vor Ort lohnen würde. Insbesondere eine größere Unterstützung des Ehrenamts halte ich für überaus wichtig. Denn die vielen ehrenamtlich tätigen Menschen bilden das Rückgrat unseres sozialen Miteinanders.

Am nächsten Tag besuchte ich das Josefheim in Bigge. Dort wird vom gesamten Team des Josefsheimes ganz hervorragende Arbeit für Menschen mit Behinderung geleistet. Besonders beeindruckt hat mich dabei das Konzept der Einrichtung. Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner sowohl an allen Ebenen der eigenen Organisation als auch im regionalen Umfeld ist hier ganz selbstverständlich. Um Beteiligung und Teilhabe ging es dann auch im Gespräch mit der Geschäftsführung, sowie dem Bewohner und SPD-Mitglied Jürgen Kröger. Wir diskutierten gemeinsam über die Herausforderungen und Aufgaben, die die Inklusion in Zukunft bringen wird. Das Josefheim verfolgt mit seinem Konzept genau den richtigen Ansatz. Denn Betroffene zu Beteiligten zu machen, ist in meinen Augen der einzig richtige Weg zur Bewältigung der Inklusion.

Gemeinsam mit der Mescheder SPD-Vorsitzenden, Farzaneh Daryani, informierte ich mich anschließend im St. Raphaels Kindergarten über die Struktur und die Tätigkeiten des Kindergartens. Dabei ging es u.a. um den ab August geltenden Rechtsanspruch von Eltern für die U3-Betreuung, Inklusion im Kindergarten, aber auch um die alltägliche Arbeit der Erzieherinnen vor Ort. Dabei wurde mir auch hier wieder deutlich: Für das, was hier vor Ort geleistet wird, verdienen die Erzieherinnen viel zu wenig. Obwohl der Grundstein für eine gute Ausbildung in den frühen Jahren gelegt wird, stehen die Erzieherinnen und Erzieher am untersten Ende der Gehaltskette. Dass auf dem Arbeitsmarkt ein Engpass an Erzieherinnen und Erziehern herrscht, wundert mich angesichts dieser Bedingungen wenig. Auch hier gibt es also viel zu tun für die SPD. Packen wir es an! Oder um mit Willy Brandt zu sprechen: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“