Situation der Hebammen

20. Januar 2014

Am Freitag den 10. Januar besuchten Dirk Wiese (MdB) und der stv. Bürgermeister Ludger Böddecker die Hebammenpraxis von Kathrin Ströthoff in Gudenhagen, um sich über die aktuelle Situation der Hebammen zu informieren. Zum Beginn des Jahres haben sich erneut die Versicherungsbeiträge für freie Hebammen, die in der Geburtshilfe tätig sind, enorm erhöht. Diese hohen Beiträge stehen in keinem Verhältnis zu der geringen Bezahlung, die die Krankenkassen für eine Geburt gewähren. Viele Hebammen in ganz Deutschland mussten sich daher schon aus der Geburtshilfe zurück ziehen. „Wenn die Beiträge in zwei Jahren wieder wie angekündigt steigen, kann auch ich mir die freiberufliche Geburtshilfe nicht mehr leisten,“ so Kathrin Ströthoff. Dabei ist es gerade hier im ländlichen Bereich, wo es viele Engpässe in der medizinischen Versorgung gibt, wichtig durch Hebammen einen sicheren Start ins Leben zu gewährleisten.

Zum Gespräch mit den Politikern waren auch Schwangere und junge Mütter mit ihren Säuglingen gekommen. Sie betonten nachdrücklich die Wichtigkeit von Frau Ströthoffs Arbeit und der ihrer Kolleginnen. „Da eine Geburt für mich kein medizinischer Vorgang ist, kam für mich die Entbindung im Krankenhaus nicht in Frage. Ich bin dankbar, dass Kathrin eine Hausgeburt anbieten konnte,“ erklärt eine der Mütter. Auch das Geburtshaus in Paderborn, welches werdenden Eltern noch eine Alternative zum Krankenhaus bietet, ist in seiner Existenz bedroht, da es von freien Hebammen geleitet wird.

Zum Ende des vergangen Jahres gab es zu diesem Thema bereits die größte Petition, die jemals im deutschen Bundestag eingegangen ist. So konnte erreicht werden, dass die Bezahlung der Hebammen und die horrenden Versicherungssummen ihren Platz im Koalitionsvertrag fanden. „Es liegt im Interesse der Politik, dass einem gesunden Start ins Leben keine Steine im Weg liegen,“ betont der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese. Er versichert bei den zuständigen Kollegen die Dringlichkeit der Thematik darzulegen und entsprechende Gespräche zu führen. Hebamme Kathrin Ströthoff betreut jährlich circa sechzig Frauen vor und während der Geburt sowie im Wochenbett.