Kooperation zwischen Südwestfalen und dem Ruhrgebiet soll gestärkt werden

30. April 2014

Deutliche Chancen in der Zusammenarbeit des Ruhrgebiets mit der industriell stärkeren südwestfälischen Region erkennbar.

Der SPD Südwestfalenausschuss hat sich zusammen mit dem Regierungspräsidenten Gerd Bollermann, Egbert Neuhaus – dem Gründer des Initiativkreis „Mitten in Westfalen“ und Prof. Jörg Bogumil in der Villa Wesco in Arnsberg getroffen um die Ergebnisse der Studie „Zukunftweisend. Chancen der Vernetzung zwischen Südwestfalen und dem Ruhrgebiet“ zu diskutieren. Auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Franz Müntefering und Werner Leis (DGB Vorsitzender Kreis Siegen-Wittgenstein) waren der Einladung von MdB-Willi Brase und Sprecher der Südwestfalen SPD gefolgt.

Nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch in Südwestfalen hat es einen Strukturwandel gegeben, der allerdings bis heute nicht wahrgenommen wird. Prof. Bogumil gab dabei zu bedenken, dass nicht mehr das Ruhrgebiet, sondern Südwestfalen die stärkste Industrieregion in NRW ist. Südwestfalen ist nicht nur geprägt von Großindustrie, sondern durch einen starken Mittelstand. Diese Unternehmen sind in ihren Nischenmärkten sehr stark und in vielen Fällen auch Weltmarktführer. Somit bildet der Mittelstand das wirtschaftliche Rückgrat der Region.

„Umgekehrt ist die Entwicklung im Ruhrgebiet zu betrachten“ stellt Prof. Bogumil fest. „Das Ruhrgebiet wird immer mehr eine Wissenschaftsregion, in der hervorragende Fachkräfte ausgebildet werden, die aber den Weg nach Südwestfalen nicht finden.“ Während es im Ruhrgebiet wissenschaftliches Knowhow und Gewerbeflächen gibt, die Südwestfalen fehlen, braucht das Ruhrgebiet umgekehrt die Anbindung an einen starken Mittelstand.

Trotz der räumlichen Nähe zwischen dem Ruhrgebiet und Südwestfalen mangelt es an Annäherung zwischen beiden Regionen. Die wechselseitigen Abhängigkeiten schaffen jedoch Kooperationsmöglichkeiten und Anreize, so zu kooperieren, dass beide Regionen davon profitieren. Ein Ansatzpunkt kann daher die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Ruhrgebiet mit der Wirtschaft in Südwestfalen sein.
Willi Brase bemerkte abschließend, dass sich „beide Regionen in Zukunft verstärkt gegenseitig helfen müssen, um gemeinsam besser zu werden.“