Dirk Wiese sitzt selbst am Steuer

14. Juli 2014
Arbeitsgespräch Bürgerbusverbund Sauerland-Hellweg in Brilon. Mit dem Verbandsvorsitzenden Michael Breier. Foto: Sangermann

Quelle: Westfalenpost, Bernd Sangermann

Der Bürgerbus ist im ländlichen Raum nicht mehr wegzudenken. „Eine Einrichtung, die vor allem bei älteren Mitbürgern für mehr Lebensqualität sorgt“, betont der Briloner SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese. Seit drei Jahren sitzt er, sofern es seine Zeit erlaubt, selbst am Steuer eines solchen Gefährts.

Der Bürgerbus ist im ländlichen Raum nicht mehr wegzudenken. „Eine Einrichtung, die vor allem bei älteren Mitbürgern für mehr Lebensqualität sorgt“, betont der Briloner SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese. Und der muss es wissen. Denn seit drei Jahren sitzt er, sofern es seine Zeit erlaubt, selbst am Steuer eines solchen Gefährts. „Aber als Bundestagsabgeordneter geht das natürlich nur noch selten“, so Wiese. Missen möchte er diese ehrenamtliche Arbeit nicht. „Es macht nicht nur viel Spaß, es ist auch eine hervorragende Informationsquelle. In wenigen Stunden weiß man alles, was in Brilon wichtig ist.“

Auch im Arbeitsgespräch des Bürgerbusverbundes Sauerland-Hellweg gestern im Briloner Rathaus, an dem neben dem Vorsitzenden Michael Breier u.a. auch der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Norbert Römer, MdB Arno Klar (Ausschuss Verkehr) und Bürgermeister Christof Bartsch, teilnahmen, betonte Wiese, dass man gemeinsam versuchen müsse, das Projekt Bürgerbus weiter voranzubringen.

Verwaltungsaufwand zurückfahren
Vorsitzender Michael Breier beklagte die vielen bürokratischen Hemmnisse, „die auf uns eingeprasselt sind und uns das Leben schwer machen“. Man müsse den Verwaltungsaufwand für die Vereine wie z.B. die Erstellung statistischer Daten über gefahrene Kilometer oder beförderte Schwerbehinderte zurückfahren. Breier forderte das Land auf, hier einiges einfacher zu gestalten. So müsse man Unterschiede machen zwischen Firmen, die über Dutzende Busse verfügen und einem Bürgerbusverein mit einem oder zwei Fahrzeugen. Auch der Verbund, so Breier, sei dabei, Lösungen zu finden.

Die Region Sauerland-Hellweg bezeichnete MdB Arno Klar als eine sehr innovative Gegend. Der Bürgerbus-Verbund sei beispielhaft für ganz Deutschland. Ehrenamt und professionelles Organisieren bedeute mitunter auch eine Gratwanderung. Daher müsse man helfen, bürokratische Hemmnissen aus dem Weg zu schaffen. „Die Vereine haben es verdient, dass man ihnen einen roten Teppich ausrollt.“

MdL Norbert Römer nannte NRW das Bürgerbusland Nr. 1. „Hier sind 1000 Menschen ehrenamtlich unterwegs. Ihnen gilt es, Dankeschön zu sagen.“ Die Vereine, so Römer weiter, hätten eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Das Land könne dem Verbund bei der Abnahme bürokratischer Arbeit helfen. „Wir werden im Gespräch bleiben“, versprach er.

Eine Altersbegrenzung der Fahrer wird es nicht geben. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen sind aber festgelegt. In Brilon wird es 2015 einen neuen Bus geben. Der Alte hat inzwischen sieben Jahre auf dem Buckel.

Die Bürgerbusse in der Region befinden sich im Übrigen weiter im Aufwind. Im Verbund Sauerland-Hellweg, in dem neun Bürgerbusvereine zusammengeschlossen sind und der 2012 der erste bundesweit überhaupt war, wurden 2013 fast 50 000 Fahrgäste transportiert.

Anfragen aus den Bundesländern
Es gibt viele Anfragen zu dem Modell, über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus. „Auch andere Bundesländer wie Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg sind inzwischen interessiert“, bestätigte Breier. „Man kann sagen, dass wir hier Wegbereiter sind.“

Quelle: Westfalenpost, Bernd Sangermann
Bildquelle: Westfalenpost, Bernd Sangermann