Kultur im Sauerland lebt

20. November 2014

Mehr als vierzig Kulturschaffende und interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten, Dirk Wiese und seines Kollegen Burkhard Blienert, MdB aus Paderborn, zur Fraktion vor Ort-Veranstaltung „Kultur im ländlichen Raum? – Ja!“ in den Woiler Hof in Eslohe Niedersalwey.

„Das Sauerland ist eine Region, in der Kultur lebt“! Mit dieser Feststellung eröffnete Dirk Wiese die Veranstaltung und betonte, dass Kultur im ländlichen Raum einen hohen Stellenwert hat; angefangen in den örtlichen Vereinen bis zu kreisweiten Aktivitäten und nicht zu vergessen die zahleichen Museen im Hochsauerlandkreis. „Hier gilt ein besonderer Dank den ehrenamtlich Tätigen, mit denen die Kultur im HSK steht und fällt“, so Wiese.

Burkhard Blienert referierte zunächst über die Entwicklung der Kultur in den letzten Jahrzehnten. Durch die Digitalisierung werde Raum und Zeit aufgelöst, jeder hat unabhängig von Ort und Zeit unmittelbar Zugriff auf die neuesten Angebote. Ausnahmen bilden hier bestenfalls Gebäude. „Dadurch ist der ländliche Raum nicht mehr – wie früher – abgeschieden, was sicher zum Lebenswert ländlicher Regionen beiträgt“, so Blienert. In seinen weiteren Ausführungen ging es dann unter anderem um die unterschiedlichen Förderprogramme und ihre Möglichkeiten. Mit dem Denkmalschutz-Sonderprogramm werden in diesem Jahr im Hochsauerland mit einer Gesamtsumme von 200.000 Euro drei Projekte gestützt. Für die Rodentelgenkapelle in Arnsberg-Bruchhausen gibt es 40.000 Euro, die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Hallenberg erhält 60.000 Euro und mit 100.000 Euro wird das Projekt Pfarrkirche St. Jacobi in Remblinghausen gefördert.

Der Vorsitzende von Ensible e. V., Yao Houphouet, berichtete von seinen eigenen Anfängen kultureller Tätigkeit, die er bereits im Alter von 14 Jahre begann. Nach etwas holprigem und schwierigem Beginn wurden seine Ideen schnell bekannt und er fand mit seiner Gruppe umfassende Unterstützung durch Ämter, Unternehmen und Privatpersonen. Sein Credo: „Wir müssen uns intensiv darum kümmern, bei den Jugendlichen früh das Interesse an Kultur zu wecken und sie mit allen Mitteln unterstützen!“

Nach den Ausführungen des stellvertretenden Vorsitzenden im Kulturausschuss des HSK, Dr. Michael Schult, wurden in reger Diskussion die Schwierigkeiten und hohen bürokratischen Hürden bei Anträgen und Abrechnungen von Fördermitteln beleuchtet, die viele aktive Kulturschaffende abschrecken. Man war sich einig, dass das Ehrenamt ohne Unterstützung durch hauptamtlich Beschäftigte das Pensum auf Dauer nicht schaffen kann. Beeindruckt war das Podium von der Verve, mit der die Anwesenden sich an der Diskussion beteiligten. Mit den Versprechen „Das Thema werden wir nicht aus den Augen verlieren und im nächsten Jahr mit einer Veranstaltung zum Thema Bürgerschaftliches Engagement wieder aufnehmen und weiter verfolgen“, beschloss Dirk Wiese den Abend.