In der vergangenen Woche besuchte der SPD Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese heimische landwirtschaftliche Betriebe. Dabei ging es an zwei Tagen nach Sundern-Hagen, Neuastenberg, Altenfeld, Frielinghausen, Wulmeringhausen und Brilon. „Kein Ausflug ins Grüne sondern ein Arbeitsbesuch“, betonte Dirk Wiese. Ihm ist es wichtig mit den Landwirten der Region ins Gespräch zu kommen und die Ergebnisse und Anregungen in seine alltägliche Arbeit miteinfließen lassen. „Dabei geht es um Fragen, die in Brüssel, Berlin, Düsseldorf oder vor direkt Ort bewegt werden oder bewegt werden müssten.“, so Wiese.
Der Wegfall der Milchquote war bei der Tour ein aktuelles Thema. „Wir beobachten die Entwicklungen sehr genau. Aber ich sehe im Wegfall der Milchquote mehr Chancen als Risiken für die heimischen Betriebe. Temporäre Einbußen beim Milchpreis können Familienbetriebe besser verkraften als Großbetriebe, die ihre großen Fixkosten refinanzieren müssen.“ meint Wiese zum aktuellen wieder niedrigen Milchpreis. Ein weiteres brennendes Thema war der „Gülletourismus“ aus dem Münsterland. Da in dieser Region kaum noch aufnahmefähige Flächen zur Verfügung stehen, sorgt dies für zusätzlichen Druck auf die immer knapper werdenden Flächen. „Das ist ein Thema, das in Berlin sehr kontrovers diskutiert wird. Aus meiner Sicht müssen wir zu einer regionalen Begrenzung anhand der Naturräume bei der Ausbringung, aber auch bei Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kommen. Das würde den Druck auf die Fläche im Sauerland reduzieren.“, weiß Dirk Wiese.
Auch die Verbindung von Landwirtschaft und Tourismus stand im Mittelpunkt. Gerade die Betriebe im Schmallenberger Kinderland stehen seit Jahren für qualitativ hochwertigen Urlaub auf dem Bauernhof. „Dabei sind es oft die Frauen auf den Höfen, die unternehmerischen Mut bewiesen haben und der Familie durch den Tourismus ein zweites Standbein aufgebaut haben.“ so Wiese. In das touristische Konzept passen dabei auch die Bergwiesen in Neuastenberg oder der Einsatz der Ziegenfreunde in Assinghausen und Wulmeringhausen. „Hier wird Natur nach alter Tradition wieder erlebbar gemacht und dadurch die Landschaft vor Ort genutzt und zugleich gepflegt. Und dazu noch heimische Produkte aus der Region, wie den Bergwiesen-Honig.“
Kritik gab es an den zwei Tagen insbesondere an Landesumweltminister Remmel. Wiese machte deutlich, dass sich Naturschutz und wirtschaftliche Nutzung nicht widersprechen. Dies zeige gerade sinnbildlich die Forstwirtschaft. Schließlich wurde dort der Gedanke der Nachhaltigkeit erfunden. „Hier hat Minister Remmel noch Nachholbedarf.“ so Wiese. Aber er hat auch eine Lösung parat: „Die einzige Alternative bei der Landtagswahl 2017 wäre Schwarz-Grün und Remmel würde Umweltminister bleiben. Daher ist die Sache einfach: Alle SPD wählen, dann regieren wir alleine und einen neuen Umweltminister gäbe es dazu.“ Dies sorgte für schmunzelnde Zustimmung.