Den Balkan nicht alleine lassen!

5. September 2016

„Wir müssen gerade der jungen Generation auf dem Balkan eine Perspektive eröffnen. Und diese Perspektive liegt in einem geeinten Europa.“, so brachte es Josip Juratovic, Bundestagsabgeordneter der SPD und Fachmann für Südosteuropa, auf den Punkt. Der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese hatte unter dem Thema „Der Westbalkan als Schlüssel zur Flüchtlingspolitik“ in den Röhrtaler Hof nach Hachen geladen. In seinem Vortrag machte Juratovic deutlich, dass der Balkan politisch absolut instabil ist. Nationalistische Töne, Hinwendung zu autokratischen Strukturen, Korruption und alte Seilschaften verschärfen dabei die Situation zunehmend. Dabei muss sich gerade Europa vor Ort mehr engagieren. Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat durch seine Berliner Konferenz und die Gründung eines Jugendwerks erst neue Initiativen angestoßen. Dabei muss man auch die Auswanderung aus den Balkanstaaten in den Blick nehmen. Allein ein Land wie Kroatien mit einer Bevölkerung von 4,2 Mio. Einwohnern haben in den vergangenen 2 Jahren fast 100.000 junge Leute mangels Perspektive verlassen. Mit Blick auf die Situation vor Ort machten Klaus Plümper vom Flüchtlingsnetzwerk Hachen und Erwin Spreizer vom TuS Hachen deutlich, dass Integration und das Erlernen durch Sprache am Schnellsten durch Arbeit und Sport gelingt. Hinzu kommt der Fokus auf eine dezentrale Unterbringung. Einig waren sich alle, dass wir Zuwanderung brauchen. „Hierzu bedarf es aber endlich eines Einwanderungsgesetzes. Der Widerstand hiergegen von Seiten der CDU ist absolut unverständlich.“, so Josip Juratovic abschließend.