Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „SPD-Bundestagsfraktion-vor-Ort“ hatte der heimische Bundestagsabgeordnete und Staatssekretär Dirk Wiese ein hochkarätig besetztes Podium zum Thema „Herausforderungen für die Logistikbranche“ nach Bestwig ins Sauerland geladen. Neben dem Verkehrspolitiker und Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner aus Viersen am Niederrhein waren Dr. Rüdiger Ostrowski (Geschäftsführer Verband Spedition und Logistik NRW) und Uwe Speckenwirth (ver.di-NRW Fachbereich Postdienste, Spedition und Logistik) der Einladung gefolgt.
Schiefner machte in seinem Impulsreferat deutlich, dass deutsche Speditionen in Europa einheitliche Wettbewerbsbedingungen brauchen und der Preiskampf nicht auf dem Rücken osteuropäischer Fahrer ausgetragen werden darf. „Diese verbringen oft Wochen im Lkw ohne ihre Familien zu sehen. Das darf nicht sein. Darum ist es richtig, dass die vorgeschriebene 45-Stunden-Pause zukünftig nicht mehr im Führerhaus verbracht werden darf.“, so Schiefner. Europa bedeutet nicht nur ein Ja zum Binnenmarkt, sondern auch ein Ja zu einem sozialen Europa. Uwe Speckenwirth kritisierte zudem, dass nur 30 % der Speditionen der Tarifbindung unterliegen.
Dr. Rüdiger Ostrowski begrüßte in seinem Statement, dass es im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030 gelungen ist über 20 % der zur Verfügung stehenden Mittel für Nordrhein-Westfalen zu erhalten. Jetzt muss Straßen.NRW aber auch planen. „Es war ein Fehler, dass zwischen 2005 und 2010 Stellen bei Straßen.NRW abgebaut worden sind. Das rächt sich heute.“ so Dr. Ostrowski.
Kritisch beurteilte man die Möglichkeiten und Chancen mehr Verkehr auf die Schiene zu bekommen. Thematisiert wurde unter anderem auch das Problem des fehlenden Fahrernachwuchses, was nicht zuletzt bedingt durch den Wegfall der Wehrpflicht begründet ist, da die Möglichkeiten, den LKW-Führerschein bei der Bundeswehr zu erwerben, minimiert wurden.
Begrüßt wurde, dass der Ausbau von Rastplätzen an den Autobahnen von Seiten der Großen Koalition massiv vorangebracht worden ist. Einigkeit herrschte darin, dass die redlich schaffenden Speditionen und Fahrer gestärkt werden müssen. Hierzu wird es in Kürze eine europäische Initiative geben, um gegen Dumping und schlechte Arbeitsbedingungen vorzugehen.