„Ein ungeheuerlicher Vorgang“ – Sozialdemokraten im Sauerland empört über die Vorgänge in Thüringen

7. Februar 2020
Dirk Wiese

Die Sauerländer SPD und die sozialdemokratische Fraktion im Kreistag des HSK zeigen sich am Tag nach der Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen fassungslos. „Ein ungeheuerlicher Vorgang, ein Tabubruch der in der deutschen Nachkriegsgeschichte seinesgleichen sucht. Es ist mir absolut unverständlich, wie die FDP und die CDU in Thüringen sich zu Gehilfen der Höcke-AfD machen können!“, so Reinhard Brüggemann, Landratskandidat und Vorsitzender der SPD im Kreistag. Auch der heimische Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Dirk Wiese hat kein Verständnis für dieses Abstimmungsverhalten: „Die abgekaterte Wahl von Herrn Kemmerich zum Ministerpräsidenten ist ein unvergleichlicher Tabubruch. Hans-Dietrich Genscher wäre fassungslos. Man macht mit Rechtsradikalen und Faschisten keine gemeinsame Sache, es liegt nun an Annegret Kramp-Karrenbauer und Christian Lindner diese fatale Entscheidung zu korrigieren.“ Für die Feierstimmung seines Bundestagskollegen Carlo Cronenberg (FDP) in den sozialen Netzwerken findet Wiese ebenfalls deutliche Worte: „Die örtliche FPD und ihr Vorsitzender muss sich auf ihrem Kreisparteitag am heutigen Abend in Föckinghausen die Frage gefallen lassen, ob sie es wirklich akzeptieren möchte, dass ihre eigenen Parteifreunde sich von Rechtsradikalen ins Amt wählen lassen. Die früheren FPD Minister Baum und Leutheuser-Schnarrenberger haben am gestrigen Tag mehr Rückgrat gezeigt als die hiesige FPD und dieses inakzeptable Vorgehen zurecht scharf kritisiert“