Im vergangenen Jahr konnte ver.di mit der Initiative einen ersten guten Erfolg verzeichnen: Die Arbeitsverträge von über 13.000 Kolleg*innen bei der DP AG wurden entfristet. Diesen Erfolg erzielten die vielen aktiven ver.di-Mitglieder, der Gesamtbetriebsrat und die örtlichen Betriebsräte der DP AG. Ver.di behält das Ziel, den Missbrauch von Befristungen mit und ohne Sachgrund zu stoppen, fest im Blick. Deshalb fordert ver.di von der Post deutlich mehr Entfristungen, unbefristete Neueinstellungen und Übernahmen von Nachwuchskräften sowie unbefristete Wochenarbeitszeiterhöhungen.
Diesen Forderungen hat ver.di gemeinsam mit Beschäftigen und Nachwuchskräften anhand von vielen Tausend Postkarten, die in den vergangenen Wochen an den Personalvorstand der Deutschen Post AG gerichtet wurden, noch einmal Nachdruck verleihen.
Gleichwohl wird auch die Politik in die Verantwortung genommen. Dass das Teilzeit- und Befristungsgesetz gem. Koalitionsvertrag der Bundesregierung nur für den öffentlichen Dienst angepackt werden soll, ist falsch! In weitaus mehr Branchen sind Kolleg*innen von prekärer Beschäftigung aufgrund befristeter Arbeitsverhältnisse betroffen. Allein bei der Deutschen Post AG werden über 25.000 Kolleginnen und Kollegen mit befristeten Arbeitsverhältnissen hingehalten. Wir fordern, dass ein überaus erfolgreiches DAX-30-Unternehmen mit Bundesbeteiligung hier mit gutem Beispiel vorangeht und seine unsägliche Praxis aufgibt.
Politiker*innen unterstützen die Forderung von ver.di!
Im Rahmen der Aktion wurden auch in Westfalen zahlreiche Politiker*innen zum persönlichen Gespräch eingeladen, beziehungsweise um eine Stellungnahme zum Thema gebeten. Der ver.di-Bezirksfachbereich-PSL-Westfalen freut sich über die breite Unterstützung vor allem aus den Mitgliedern der Bundestags-Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen.
Leider waren die Stellungnahmen der örtlichen MdB´s aus den übrigen Fraktionen bislang recht verhalten, bzw. ohne konkrete Äußerung. So auch beim CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz. Jetzt liegt es jedoch an allem Politikerinnen und Politikern den Absichtserklärungen auch Taten folgen zu lassen und die Abschaffung der sachgrundlosen (willkürlichen) Befristung im Gesetz zu verankern. Nur so kann vor allem jungen Menschen der Start in´s Berufsleben mit einer klaren und verlässlichen Perspektive gestaltet werden.
Christoph Stein
-Vorsitzender- Ver.di-BzFb PSL Westfalen
Im Bild: Dirk Wiese, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion,
mit dem Vorsitzenden des ver.di-BzFb-PSL-Westfalen, Christoph Stein.