Für freie Hebammen wird die Berufsausübung immer schwieriger. Neben der relativ niedrigen Vergütung bedrohen vor allem die steigenden Prämien für die Haftpflicht-versicherungen die berufliche Existenz freiberuflicher Hebammen.
Der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese ist überzeugt, dass es sich um eine massiv zugespitzte Situation handelt, die sofortigen Handlungsbedarf erfordert. „Die freiberuflichen Hebammen sind für alle werdenden und jungen Mütter ein unverzichtbarer Bestandteil der Versorgung und stellen vor und nach der Geburt eine wichtige Ansprechpartnerin dar“, so Dirk Wiese.
Die SPD-Bundestagsfraktion beschäftigt sich bereits seit mehreren Jahren mit dieser Problematik. Im Koalitionsvertrag wurden deshalb folgende Formulierungen aufgenommen:
„Die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit Geburtshilfe ist uns wichtig. Wir werden daher die Situation der Geburtshilfe und der Hebammen im Speziellen beobachten und für eine angemessene Vergütung sorgen.“
Die letzte Bundesregierung hat das Risiko steigender Versicherungsprämien auf die Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung übertragen. Die SPD-Bundestags-fraktion hat im Jahr 2010 die damalige Bundesregierung aufgefordert zu prüfen, wie das Haftungsrisiko für Berufe im Gesundheitssystem insgesamt auf einen größeren Personenkreis verteilt werden kann. Dadurch sollen drastische Kostensteigerungen durch steigende Versicherungsprämien für einzelne Leistungserbringer vermieden werden.
Darüber hinaus wurde im vergangen Jahr eine interministerielle Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Hebammenverbände eingesetzt, die sich neben der Thematik der Haftpflichtversicherung, auch mit Fragen der Ausbildung, der Versorgung der Bevölkerung mit Hebammenhilfe sowie der Sicherung der Versorgungsqualität in der Geburtshilfe beschäftigt.
Derzeit wird der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe mit den Hebammenverbänden abgestimmt. Dieser wird noch in diesem Quartal vorgelegt.
„Ich hoffe derzeit auf eine nachhaltige Lösung, damit eine Versorgung mit Hebammen dauerhaft gewährleistet bleibt. Auch wenn bisher nur ein kleiner Teil der Schwangeren ihr Kind außerklinisch zur Welt bringt, muss diese Möglichkeit auch in Zukunft bestehen bleiben“, erklärt Dirk Wiese.