Ich komme aus Bestwig im Sauerland. Das Sauerland ist eine sehr schöne, aber auch sehr ruhige Gegend. So viele Eindrücke, wie ich sie in den letzten Wochen im Bundestag in Berlin erlebt habe, gewinnt man im Sauerland selten. Ich werde nicht in der Lage sein, all das in einem kurzen Praktikumsbericht wiederzugeben – vielleicht gelingt es mir aber, einen kleinen Einblick zu geben.
Vieles, was ich hier gesehen habe, wirkt auf mich völlig unwirklich. Es ist einfach merkwürdig, berühmten Politikern, die man regelmäßig in den Nachrichten sieht, wie selbstverständlich auf dem Flur zu begegnen. Allein solche Erfahrungen werden schon dafür sorgen, dass ich das Praktikum nicht vergessen werde.
Im Laufe des Praktikums habe ich Einblick in die verschiedensten Bereiche des politischen Berlin bekommen – was Orte wie den Bundestag, das Kanzleramt oder das Wirtschaftsministerium angeht, aber auch in Bezug auf inhaltliche Fragen. Konkret heißt das, dass ich für Bürgeranfragen Recherchen zu allen denkbaren Themen durchführen konnte. Solche Anfragen haben mich von den großen Themen wie Flüchtlings- oder Sozialpolitik bis hinab zu Detailfragen der Gewerbeabfallverordnung geführt. Von der hatte ich vor meinem Praktikum auch noch nie gehört und werde wohl auch so schnell nicht wieder mit ihr konfrontiert werden. Und doch ist es spannend zu sehen, wie Gesetze begründet werden und wo sie auf Kritik stoßen.
Dadurch, dass Dirk Wiese Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Energie ist, hat er natürlich oft Termine mit Unternehmen oder muss auf großen Konferenzen sprechen. Ihn bei solchen Treffen zu begleiten, war deswegen interessant, weil es die Politik aus einer anderen Perspektive zeigt. Außerdem konnte ich dadurch beispielsweise das Facebook-Hauptquartier in Berlin von innen sehen und dadurch einmal die etwas andere Silicon-Valley-Arbeitskultur erleben.
Mein Praktikum im Bundestag wurde durch das Praktikantenprogramm der SPD-Bundestagfraktion abgerundet. Einerseits konnte ich mit den anderen Praktikanten an Führungen und Diskussionen in unterschiedlichsten Institutionen teilnehmen. Etwa eine Diskussion mit Mitarbeitern vom Bundesnachrichtendienst, eine Führung im Willy-Brandt-Haus oder Vorträge und Diskussionen mit Parlamentariern gehörten zum Programm. Andererseits war es sehr schön, etwa gleichalte junge Leute kennenzulernen, die ich auch in meiner Freizeit gerne getroffen habe.
Zum Schluss möchte ich mich noch bei Dirk und meinen Kollegen und Kolleginnen im Büro bedanken, dass mir dieses Praktikum ermöglicht wurde. Ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt und bin um viele Erfahrungen reicher.