Dirk Wiese: „Verbraucherschutz und qualitätsvolle Ausbildung sind gute Gründe für Reform“
„Die Rückkehr zum Meisterbrief in einigen Handwerksberufen rückt in greifbare Nähe“, meldet der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese. Um das Inkrafttreten Anfang Januar 2020 zu ermöglichen, soll dem Bundestag im kommenden Herbst ein entsprechender Gesetzentwurf zur Beratung vorliegen. Dies sieht ein bereits im Frühjahr beschlossenes Eckpunktepapier der neunköpfigen „Arbeitsgruppe Meisterbrief“ der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD vor.
„Wichtig ist uns, dass die betroffenen Gewerke und die Sozialpartner vom Bundeswirtschaftsministerium eingebunden werden und die Möglichkeit für eine Stellungnahme erhalten“, erklärt Dirk Wiese. „Eine Ausweitung der Meisterpflicht muss rechtssicher und gut begründet sein. Daher müssen nun alle Daten und Fakten auf den Tisch“, betont Dirk Wiese. Gründe für die Rückkehr des Meisterbriefs sind beispielsweise der Verbraucherschutz und die Sicherstellung einer qualifizierten Aus- und Fortbildung, aber auch Ziele wie der Erhalt kleinbetrieblicher Strukturen oder Kulturgüterschutz sollen geprüft werden.
Mit der im Koalitionsvertrag vereinbarten Reform soll die Meisterpflicht im Handwerk gestärkt werden. Sie war 2004 in 53 von 94 Berufen abgeschafft worden, was in einigen Branchen unter anderem zur Verringerung der Qualität und zu einem Rückgang der Ausbildungszahlen geführt hat. Von den knapp 70.000 Beschäftigten in Handwerksbetrieben im Kammerbezirk Südwestfalen arbeiten aktuell rund 14.000 Beschäftigte in zulassungsfreien Gewerken. Deswegen solle es auch einen Bestandsschutz für bestehende Betriebe ohne Meisterbrief geben, so Dirk Wiese.