Die Sauerländer SPD schickt mit Reinhard Brüggemann aus Eversberg ihren Fraktionsvorsitzenden ins Rennen um das Landratsamt, dies entschieden die Mitglieder des Parteitags mit überwältigender Mehrheit. Der 58-Jährige ist seit 2009 Mitglied im Kreistag des Hochsauerlandkreises und im Hauptberuf Ingenieur für die Firma innogy. Einer seiner politischen Schwerpunkte ist die Entbürokratisierung, so möchte er die heimischen Betriebe und das Ehrenamt entlasten. Die vielen Vorschriften und Verordnungen seien zwar an vielen Stellen im Einzelnen sinnvoll, jedoch in ihrer Gesamtheit erdrückend. Er sprach sich hier eine Konsolidierung aus, die die Verwaltung schon über Jahre vor sich herschiebt.
In seiner Bewerbungsrede bekräftige der 58-jährige Sozialdemokrat seinen Anspruch den HSK als zukunftsfähigen Kreis aufzubauen. Hierbei kommt es ihm ganz besonders auf Bildung junger Menschen vor dem Hintergrund der Digitalisierung an. So bezeichnete er den Zustand als beschämend, dass er nach vierzig Jahren am Berufskolleg Meschede wieder auf seinem alten Stuhl und an seinem alten Tisch Platz nehmen konnte und die einzige Modernisierung ein Beamer war. Gerade bei den Berufskollegs im Hochsauerlandkreis plädiert er für die Maxime Qualität vor Quantität und die Bildung von Fachschwerpunkten an den einzelnen Schulen in Kreisträgerschaft mit einem klaren Bekenntnis zu allen Berufschulstandorten.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Rede war der Themenkomplex Klima und Umwelt, ein Thema was auch im Hochsauerlandkreis kontrovers diskutiert wird. Hierbei setzte er auf schnelle Wiederaufforstung der durch Borkenkäfer und Sturm freigewordenen Flächen. Hier sieht er die Notwendigkeit, gegebenenfalls durch Fördergelder, Hilfe zu leisten. Beim SPD Bundesparteitag am kommenden Wochenende wird er für einen Plan wird, bei dem Sonnenlicht von der Erde reflektiert werden und so die Erderwärmung eingedämmt wird. Dies sieht er als Ergänzung zu den bereits vereinbarten Maßnahmen und als Lösung sollte die weltweite CO2-Reduktion nicht im notwendigen Maße wirken. Darüber hinaus bekannte sich Reinhard Brüggemann klar zu den heimischen Landwirtschaftsbetrieben, den Gülletourismus aus dem Münsterland will er stoppen.
Seine Bewerbung stieß in der Partei auf breite Zustimmung, so votierten die Delegierten mit einer hervorragenden Zustimmungsrate von 86% für den Eversberger. Dieser bedankte sich für das große Vertrauen und nahm die Nominierung gerne an.
Weiter beschäftigte sich das oberste Gremium der Sauerländer Sozialdemokraten mit einem Positionspapier zur Pflege, das mit einstimmiger Mehrheit beschlossen wurde. Dem Papier, dass sich mit Ursachen und Maßnahmen des Pflegenotstands beschäftigt, war ein langer Diskussionsprozess in einem eigens für dieses Thema eingerichteten Arbeitskreis vorangegangen. Unter der Federführung von Ferdinand Roß, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft 60plus im Hochsauerlandkreis, wurde ein ganzheitliches Konzept erarbeitet. In seiner Antragseinbringung dankte er allen die mitgearbeitet haben und betont: „Dieses Konzept ist nicht im stillen Kämmerlein entstanden, wir haben mit den Betroffenen im Sauerland gesprochen und am Ende ein tragfähiges und umsetzbares Paket vorgelegt.“
Auch der Vorsitzende der heimischen SPD, Dirk Wiese, zeigte sich zufrieden. „Mit Reinhard Brüggemann haben wir einen exzellenten Kandidaten für das Amt des Landrats nominiert, der mit all seinen politischen Erfahrungen diesen Kreis zukunftsfest machen wird und für die gesamte Legislaturperiode zur Verfügung steht.“, sagte der Bundestagsabgeordnete nach dem Parteitag. Die SPD geht geschlossen in die Kreis- und Kommunalwahlen und wollen diese erfolgreich absolvieren.