Dass die Förderung und Nachnutzung von historischen Kulturstätten auch im Sauerland ein wichtiges Thema ist, davon durfte sich die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag, Katrin Budde, nun selbst ein Bild machen. Auf Einladung des heimischen Bundestagsabgeordneten und stellv. Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion ,Dirk Wiese, besuchte Budde neben dem „Hasencleverhaus“ im Arnsberg Mühlviertel und Schloss Herdringen auch die Rodentelgenkapelle in Bruchhausen zu gemeinsamen Austausch mit Vertretern der heimischen Kulturszene.
Nach kurzer Begrüßung durch Frank Neuhaus, Bezirksausschussvorsitzender von Bruchhausen, bedankte sich Katrin Budde in ihrem Vortrag vor allem das ehrenamtliche Engagement, welches die Kulturbranche auszeichne und hob die Bedeutung von kultureller Bildung schon bei Kindern und Jugendlichen hervor. Insgesamt stelle der Bund im Jahr 2023 über 2,3 Milliarden Euro im Kultur- und Medienetat zur Verfügung – mehr als je zuvor. Und dies, obwohl die Kulturförderung eigentlich eine klassische Aufgabe der Bundesländer ist.
Gemeinsam mit Dr. Holger Mertens, Landeskonservator des LWL, sowie Dr. Oliver Schmidt, Leiter des Sauerland Museums, diskutierte Budde unter der Moderation von Dirk Wiese anschließend über die laufenden und anstehenden Förderprogramme im Kulturbereich.
Dr. Holger Mertens unter anderem die positive Wirkung des Denkmalschutz-Sonderprogramms, welches die Bundesregierung zur Unterstützung der rund 1,3 Millionen Kulturdenkmälern in Deutschland aufgesetzt hatte. Mit diesem wichtigen Programm wurden viele bedeutende Projekte vor Ort im Sauerland in den letzten Jahren gefördert. Gleichzeitig hob er nochmals die Bedeutung der Erinnerungskultur hervor, welche maßgeblich zur Aufarbeitung der Geschehnisse während der Nazi-Diktatur beitragen.
Dr. Oliver Schmidt berichtete vom aktuellen Programm im Sauerland Museum und konnte mit Zuversicht einen Ausblick auf das Museumsjahr 2023 geben. „Die Menschen kommen wieder vermehrt ins Museum. Wir sind guter Hoffnung für eine erfolgreiches Jahr.“, so Schmidt. Mit Blick auf die Museums-Landschaft im Sauerland zeigte er sich zuversichtlich, bat aber um weitere Unterstützung, vor allem für die ehrenamtlich geführten Museen.
Als große Herausforderung sieht er die bundesweit geplante Digitalisierung von Dokumentenbeständen.
Wiese und Budde wiesen zum Abschluss noch einmal auf die aktuellen neu aufgelegten Förderprogramme hin, wie z.B. den Amateurmusikfonds, den Festival-Förder-Fonds für kleine Festivals insbesondere im ländlichen Raum oder den Kulturfonds Energie zur Unterstützung bei den steigenden Energiekosten.
Nach ausführlicher Diskussion mit dem Publikum schloss Wiese die Veranstaltung und bedankte sich vor allem bei den Gastgebern der Rodentelgenkapelle, welche unter anderem selbst von Fördermitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz profitiert hatten.